AART Reflexintegration Die Kunst der Reflexintegration

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Bonding Reflex – Grundlage für Urvertrauen und Selbstregulation

Ein Baby liegt eng an die Brust seiner Bezugsperson gekuschelt. Die beiden liegen in Seitenlage, der Moment strahlt Nähe, Ruhe und Geborgenheit aus. Der Bonding Reflex entsteht durch Nähe und Hautkontakt direkt nach der Geburt. Er ist die Basis für Urvertrauen, Regulation und Beziehungsfähigkeit.

Der Bonding Reflex entsteht unmittelbar nach der Geburt. Er wird durch Nähe, Körperkontakt und Zuwendung ausgelöst – und bildet die Grundlage für Urvertrauen, Regulation und soziale Sicherheit.

Reflexmuster

Der Bonding-Reflex wird in den ersten 45–60 Minuten nach der Geburt ausgelöst – wenn das Baby auf dem Bauch der Mutter liegt, spürt, riecht, hört, sieht.
Oft beginnt der bewusst initiierte Blickkontakt in der siebten Minute – ein Moment, der als besonders empfänglich für Bindung, Urvertrauen und wechselseitige Regulation gilt. Er zeigt sich über:

  • Körperkontakt Haut-an-Haut
  • Augen- und Blickkontakt
  • Saugreflex, Entspannung, Greifbewegungen
  • Atemregulation, ruhiger Herzschlag
  • Nähe, Schaukeln, gehalten werden

Der Reflex gilt als emotionaler Abschluss der Geburt und wird begleitet von einer massiven Oxytozin-Ausschüttung – dem Hormon für Bindung, Vertrauen und Beruhigung, auch bekannt als das „Kuschelhormon“.

Bedeutung für die Entwicklung

Der Bonding-Reflex:

  • stärkt Urvertrauen und emotionale Sicherheit
  • legt die Grundlage für Beziehungsfähigkeit und Selbstregulation
  • initiiert das kinästhetische Körpergefühl von Mitte, Schutz und Orientierung
  • aktiviert das autonome Nervensystem (Parasympathikus)
  • fördert die Integration anderer Reflexe (z. B. FLR, Moro, Spinaler Galant)

Berührung wird hier zur ersten Nahrung – ebenso wichtig wie Vitamine, sagt Leboyer. Bonding ist eine überlebenswichtige Ressource und emotionale Urerfahrung.

Der französische Geburtshelfer Frédérick Leboyer prägte den Gedanken:
„Das erste, was ein Kind braucht, ist nicht die Brust, sondern die Haut seiner Mutter.“
Berührung wird zur ersten Nahrung – ebenso lebenswichtig wie Vitamine.

Was passiert bei Restaktivität (nicht integrierter Reflex)?

Wird Bonding gestört oder nicht voll aktiviert (z. B. durch Trennung, Trauma, Stress), kann das Nervensystem keine sichere Bindungserfahrung abspeichern. Das beeinflusst Körperhaltung, Kontaktverhalten und Selbstwert.

Typische Anzeichen bei Restaktivität

Emotional & sozial

  • Nähebedürftig, ängstlich, unsicher – oder extrem distanziert
  • Koabhängigkeit oder Rückzug
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Bedürfnis nach Anerkennung, Provokation, Familienclown
  • Schwierigkeiten mit Autorität, Verzeihen, Selbstannahme
  • Schutzbasierter Lernstil („Ich lerne nur, um zu gefallen“)

Körper & Verhalten

  • Hoher Muskeltonus bei Nähe oder Kontakt
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Schwierigkeiten mit Blickkontakt
  • Schlafstörungen, Unruhe
  • Fehlendes Körpergefühl oder Orientierung zur Mitte
  • Oxytozinmangel: Stressanfälligkeit, Unsicherheit in Beziehungen

Integration fördern

Gezielte Körperkontakt-Übungen, z. B. achtsames Schaukeln, rhythmische Druckreize (z. B. Schulter-Becken-Halt), kombiniert mit positiven Affirmationen, fördern den Bonding-Reflex auch noch im späteren Alter – und stärken Sicherheit, Selbstvertrauen und emotionale Stabilität.

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AART steht für die besondere Art und Weise, wie wir Reflexintegration lehren – fundiert, praxisnah und ganzheitlich. Es vereint wissenschaftliche Erkenntnisse mit jahrzehntelanger Erfahrung und innovativen Lehrmethoden. Die AART-Zertifizierung ist ein Qualitätssiegel für alle, die Reflexintegration auf höchstem Niveau anwenden und vermitteln möchten.