„Schatz, die Oma ist da – komm schnell `Guten Tag´sagen.“ Das eben noch vertieft und in seine Welt versunkene Kind wird aus seinem Spiel gerissen, um die Oma zu begrüßen. Eine Situation, wie sie so oder vergleichbar vermutlich regelmäßig und völlig selbstverständlich in vielen Familien abläuft.
Was ein Kind durch diese „mal eben schnell“ Unterbrechung abtrainiert bekommt, ist seine Fähigkeit fokussiert und vertieft bei einer Sache zu sein und zu bleiben. Konzentration ist etwas, das Kinder eigentlich nicht lernen müssten – oft würde es schon reichen, wir würden sie ihnen nicht bereits in sehr jungen Jahren „wegnehmen“.
Im Alter von 6 Jahren kommt auch dieses Kind zur Schule – und das, was noch bis eben der Willkür seines Umfeldes ausgesetzt war, wird nun von ihm verlangt: sich zu konzentrieren. Nicht auf ein von ihm freigewähltes Thema, sondern zu dem auch noch in einem zeitlichen Korsett und an einen Stundenplan gebunden, den die Schule vorgibt.
In der Blogparade von Sabine Landua Fokus bitte! Meine besten Tipps für mehr Konzentration geht es darum, wie Kinder (und auch Erwachsene) ihre Konzentrationsfähigkeit wieder stärken können. Du wirst in diesem Beitrag 5 konkrete Tipps und einfach umsetzbare Ideen bekommen, um deine Konzentrationsfähigkeit und/oder die deines Kindes zu unterstützen.
Das erwartet dich in diesem Beitrag
Bevor wir starten, mag ich dir diesen Beitrag ans Herz legen, in dem es darum geht, dass Konzentration nicht im Kopf beginnt oder ein Zeichen (mangelnder) Motivation ist.
👉 Konzentration – einfach nur eine Frage der Motivation?
Was bedeutet Konzentration?
Konzentration ist die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit willentlich und über eine gewisse Zeitspanne auf eine bestimmte Tätigkeit oder einen Reiz zu richten – und dabei Ablenkungen auszublenden. Es geht um das „selektive Fokussieren“ – also darum, aus einer Vielzahl von Reizen einen auszuwählen und dabei zu bleiben. Damit Konzentration gelingen kann, braucht es drei grundlegende Fähigkeiten:
- eine funktionierende Reizfilterung (sensorische Integration),
- Impulskontrolle – also die Fähigkeit, nicht jedem Reiz sofort zu folgen,
- und eine gute Selbstregulation des Nervensystems.
Hast du dein Kind schon einmal bei der Ausübung seines Hobbys beobachtet? Vielleicht puzzelt es gern, malt oder zockt stundenlang FiFa an der Konsole. Vermutlich fällt es ihm in diesen Moment überhaupt nicht schwer, sich zu fokussieren und seine Aufmerksamkeit ganz auf seine Tätigkeit zu richten.
Das zeigt: Konzentration ist etwas, das ihm grundsätzlich möglich ist. – Wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Was stört Konzentration?
Wenn ein Kind sich beim Spielen problemlos stundenlang konzentrieren kann, in der Schule aber nach wenigen Minuten schon „abschaltet“, liegt das meistens nicht an seinem mangelnden Willen – sondern an seiner Umgebung, am Nervensystem und häufig auch an unbewussten Reizverarbeitungsprozessen im Körper.
Stell dir vor, dein Kind kommt aus der Schule nach Hause und du fragst, was denn im Matheunterricht gemacht wurde. Dein Kind zuckt die Schultern, denn es konnte der Mathestunde kaum folgen. Statt dessen weiß es ganz genau zu erzählen, dass der Hausmeister während während des Unterrichts den Schulhof geharkt und sich dabei mit einem anderen Mann lautstark unterhalten hat.
Ach ja – und am Himmel waren Schäfchenwolken: eine sah aus wie ein Dinosaurier, eine wie eine Insel mit Palme und eine wie eine kleine Maus.
Was hier passiert, ist kein mangelndes Interesse am Mathematikunterricht (jedenfalls nicht zwingend 😉). Statt dessen ist die Reizauswahl, also die „Entscheidung“, worauf dein Kind seine Aufmerksamkeit lenkt möglicherweise suboptimal gesteuert ist. Diese Entscheidung trifft dein Kind nicht bewusst oder aus dem Bauch heraus – sie wird maßgeblich vom dominanten Auge mitbestimmt.
Tipp 1: Dominantes Auge bei der Sitzplatzwahl berücksichtigen
So wie wir eine dominante Hand haben (z. B. Rechts- oder Linkshänder), haben die meisten Menschen auch ein dominantes Auge. Dieses Auge übernimmt beim Sehen die Führungsrolle – es steuert, worauf wir fokussieren, und gibt dem Gehirn das „Hauptbild“. Das nicht-dominante Auge unterstützt dabei, sorgt für räumliches Sehen und Tiefenschärfe, schätzt Geschwindigkeiten und Entfernungen ein – ist also eher der „Assistent“.
Wenn das linke Auge deines Kindes sein dominantes Auge ist und es während des Unterrichts am Fenster sitzt – also mit der linken Körperhälfte zur Fensterseite – orientiert sich seine Aufmerksamkeit automatisch immer wieder dorthin. Der Unterricht findet auf seiner rechten Seite statt, aber das dominante Auge wird vom Außenreiz am Fenster regelrecht „angezogen“.

Auch wenn der Blick scheinbar auf dem Arbeitsblatt, dem Heft oder dem Tafelbild ruht, wird die Informationsaufnahme immer wieder maßgeblich durch das Blickfeld seines linken Auges bestimmt. Es kann dir also sehr genau berichten, was auf dem Schulhof passiert ist (linke Körperseite); vom Unterrichtsgeschehen weiß es nicht sehr viel.
Das Gleiche gilt übrigens auch für zum Beispiel die Hausaufgaben am Schreibtisch oder deine eigene Konzentrations- und Aufmerksamkeitslenkung am Arbeitsplatz. Schon kleine Veränderungen wie ein anderer Sitzplatz im Unterricht, ein verrückter Schreibtischstuhl oder ein neu ausgerichteter Monitor wirken sich deutlich positiv aus.
Dein Kind nimmt dadurch bis zu 30 % mehr Informationen aus der Mathestunde mit – einfach, weil sein Gehirn nicht ständig gegen die unbewusste Reizlenkung durch das dominante Auge arbeiten muss.
Kein Fokus ohne Futter – wenn das Gehirn nicht bekommt, was es braucht
Neben Reizverarbeitung, Sitzposition und Umgebung spielt auch die biologische Versorgung des Gehirns eine zentrale Rolle. Konzentration ist nicht nur Kopfsache – sie ist auch Körpersache. Genauer gesagt: eine Versorgungsfrage.
Unser Gehirn ist ein echtes Hochleistungsorgan. Es macht nur rund zwei Prozent unseres Körpergewichts aus, verbraucht aber etwa 20 Prozent der täglichen Energie – und das rund um die Uhr.
Konzentration braucht also nicht nur Ruhe und Fokus im Außen – sondern auch Treibstoff von innen. Und der kommt nicht (nur) aus Zucker oder Koffein. Damit das Denken leichtfällt, die Aufmerksamkeit gehalten werden kann und Informationen auch wirklich „ankommen“, braucht es bestimmte Mikronährstoffe. Fehlen diese, hat das direkte Auswirkungen auf Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Reizfilterung. Oder anders gesagt: Ein unterversorgtes Gehirn kann sich schlicht nicht konzentrieren – egal wie sehr sich das Kind (oder der Erwachsene) bemüht.
👉 Was Mikronährstoffe sind und welche Bedeutung sie haben, liest du ausführlich in diesem Beitrag: Mikronährstoffe – Kleine Helfer mit großer Wirkung
Tipp 2: Regelmäßige Versorgung, statt kurzer Energie-Shots
Schnelle Energie – das klingt erst mal gut. Ein bisschen Traubenzucker, ein Schokoriegel, ein Glas Saft: Zack, Energie da! Oder? – Leider nicht ganz.
Solche schnellen Energiequellen lassen den Blutzuckerspiegel kurz ansteigen – und dann genauso schnell wieder abfallen. Das führt bei vielen Kindern (und Erwachsenen) zu einem regelrechten Aufmerksamkeits-Kollaps: Erst Energie-High, dann Konzentrationstief.
Um dauerhaft fokussiert arbeiten und lernen zu können, braucht unser Gehirn eine kontinuierliche Versorgung mit genau den Stoffen, die ihm ermöglichen, Informationen zu verarbeiten, Reize zu filtern und konzentriert bei der Sache zu bleiben.
Diese Nährstoffe sind für Konzentration besonders wichtig:

- Magnesium
Magnesium hilft dem Nervensystem, in Balance zu bleiben. Es wirkt beruhigend, verbessert die Reizweiterleitung und unterstützt die Stressregulation.
➡️ Fehlt Magnesium, reagiert das Kind schneller gereizt, wird innerlich unruhig und kann sich schwerer entspannen – was dauerhaft die Konzentration blockiert. - Omega-3-Fettsäuren (DHA & EPA)
Diese Fette sind Bausteine der Gehirnzellen. Sie verbessern die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und fördern klares Denken.
➡️ Bei Mangel sind Denkprozesse langsamer, das Kind ist weniger aufnahmefähig und kann Reize schlechter verarbeiten.
- B-Vitamine (v. a. B6, B12, Folat)
Sie sind an der Bildung von Neurotransmittern beteiligt – also den „Botenstoffen“ im Gehirn, die Aufmerksamkeit, Motivation und Lernbereitschaft steuern.
➡️ Ein Mangel kann zu Konzentrationsproblemen, Reizbarkeit oder schneller Erschöpfung führen. - Zink & Eisen
Diese Mineralstoffe sorgen dafür, dass das Gehirn gut mit Sauerstoff versorgt wird und die Nervenzellen effektiv arbeiten können.
➡️ Fehlt Eisen oder Zink, kommt es zu schneller geistiger Ermüdung, Denkblockaden und innerer Unruhe. - Vitamin D
Bekannt als „Sonnenvitamin“, ist Vitamin D nicht nur wichtig für Knochen und Immunsystem, sondern auch für die Regulation von Stimmung und Energie. Es beeinflusst die Produktion von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin.
➡️ Ein Mangel kann zu Müdigkeit, gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit und „geistigem Nebel“ führen – Konzentration fällt dann deutlich schwerer.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) stellt in ihren aktuellen Berichten klar: unsere herkömmliche Nahrung – auch bei biologischer Kost und hohem Anteil an Obst und Gemüse – reicht nicht mehr aus, um die erforderlichen Mikronährstoffe zu liefern, die der Körper deines Kindes (oder deiner) für eine optimale Versorgung braucht, um seine Aufgaben störungsfrei ausführen zu können. Unser heutiges Essen enthält deutlich weniger Nährstoffe als noch vor 30 Jahren – durch ausgelaugte Böden, lange Transportwege und industrielle Verarbeitung. Gerade Kinder, die wachsen, lernen und täglich unter Reizflut stehen, haben jedoch einen besonders hohen Bedarf.
Hinzu kommt: Ist der Körper bereits unterversorgt, muss er zuerst seine leeren Speicher auffüllen, bevor er wieder im Optimalzustand arbeiten kann. Gezielte Nahrungsergänzung ist kein Luxus – sondern unausweichlich.
Doch Vorsicht: Viele Präparate aus Drogerie, Supermarkt oder Apotheke enthalten zu geringe Dosierungen und sind voll mit Füllstoffen, Farbstoffen oder Bindemitteln – weil sie technisch „formbar“ gemacht werden müssen. Der Nutzen für den Körper bleibt oft fraglich.
👉 Mein Rat: Lass deine Mikronährstoffversorgung gezielt überprüfen (z. B. durch einen Mikronährstoff Coach, Heilpraktiker oder Arzt) und wähle hochwertige, gut bioverfügbare Präparate – gezielt abgestimmt auf den Bedarf.
POV: Wenn du nicht substituierst, holt sich dein Körper die nötigen Nährstoffe trotzdem – aus sich selbst.
Calcium zum Beispiel zieht er aus den Knochen. Das Problem: Diese Speicher lassen sich später nicht einfach wieder auffüllen. Und ja – drastisch ausgedrückt: Diese Art des Lückenschlusses verkürzt dein Leben von hinten.
Aber nicht nur das.
Ein dauerhaft unterversorgter Körper gerät aus dem Gleichgewicht – körperlich, psychisch und emotional.
Die Folge: Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme, Nervosität – besonders bei Kindern zeigt sich das oft schneller, als wir glauben wollen.
Es geht nicht (nur) um Wollen – es geht vor allem um´s Können
Viele Eltern suchen nach Tipps, damit es ihrem Kind gelingt, sich besser zu konzentrieren. Viele Kinder wünschen sich, es würde ihnen endlich gelingen – denn im Grunde wollen sie sich konzentrieren. Sie bemühen sich, stillzusitzen, versuchen mitzudenken – und trotzdem schweifen sie ab, starren aus dem Fenster oder vergessen, was sie gerade tun wollten.
Was oft wie mangelnder Wille aussieht, ist in Wahrheit ein Zeichen dafür, dass der Körper nicht optimal mitarbeitet. Denn Konzentration ist nicht nur Kopfsache – sie ist das Ergebnis eines gut regulierten Nervensystems. Und genau hier kommt etwas ins Spiel, das viele noch nie gehört haben: frühkindliche Reflexe.
Diese Bewegungsmuster sind bei jedem Menschen von Geburt an angelegt. Sie helfen Säuglingen zu überleben, sich zu entwickeln, ihren Körper kennenzulernen. Doch irgendwann – im Lauf des ersten Lebensjahres – sollten sie automatisch integriert, also vom Gehirn abgelöst werden. Wenn das nicht passiert, bleiben sie wie Stolperdrähte im System aktiv. Das Kind reagiert dann auf bestimmte Reize automatisch, obwohl es das nicht will.

Ein Beispiel: Der Moro-Reflex (auch als Schreckreflex bekannt) sorgt dafür, dass das Nervensystem auf plötzliche Reize blitzschnell mit Alarm reagiert – selbst dann, wenn gar keine echte Gefahr besteht. Ein Kind mit aktivem Moro-Reflex ist schnell überfordert, ständig „wachsam“, reagiert auf jedes Geräusch, jeden Luftzug, jede Bewegung im Raum – und schafft es kaum, Unwichtiges auszublenden.
Und es geht noch weiter: durch die Reaktion auf das Geräusch dreht das Kind seinen Kopf – und aktiviert dadurch einen weiteren frühkindlichen Reflex, etwa den asymmetrisch-tonischen Nackenreflex (ATNR). Dieser widerum löst unwillkürlich einen Bewegungsimpuls aus – echte Konzentration wird fast unmöglich. Sein Körper – „etwas“ in seinem Körper – verhindert Konzentration. Und dieses Etwas sind restaktive frühkindliche Reflexe.
Die gute Nachricht: Den Folgen restaktiver Reflexe ist dein Kind (bist du) nicht hilflos ausgeliefert – und ihr müsst das auch nicht „einfach hinnehmen“. Unser Gehirn ist formbar – wie ein Muskel, den man trainieren kann. Mit gezielter Reflexintegration lassen sich nicht vollständig abgeschlossene neuromotorische Entwicklungsschritte nacharbeiten – so kann das Gehirn nachreifen. Sanft, spielerisch und gleichzeitig hochwirkungsam.
Fragst du dich, ob auch bei deinem Kind Restaktivitäten frühkindlicher Reflexe bestehen? Unser ReflexCheck schafft dir schnell einen erste Einschätzung – und du bekommst eine konkrete Übung, die dein Kind unterstützt, aus diesem „Reflex-Monster-Kreislauf“ auszubrechen. Klicke hier – und gelange direkt zum Fragebogen.
Tipp 3: Reflexintegrationstraining: Damit dein Kind nicht nur will, sondern auch kann (sich konzentrieren)
Reflexintegrationstraining setzt dort an, wo viele andere Ansätze aufhören: Nicht beim Verhalten – sondern direkt im Nervensystem.

Im Reflexintegrationstraining arbeiten wir nicht an den Symptomen, sondern gehen gezielt dorthin, wo die Ursachen der Herausforderungen liegen. Dort, wo die kindliche Entwicklung möglicherweise ins Stocken geraten ist – und wo das Nervensystem Unterstützung braucht, um nachzureifen und in die Selbstregulation zu finden.
Durch gezielte, sanfte Bewegungsübungen wird das Gehirn eingeladen, frühkindliche Reflexe, die noch aktiv sind, nachträglich zu verarbeiten. Diese Form der Entwicklungsnachreifung bringt das Nervensystem zur Ruhe, stabilisiert die Reizverarbeitung – und schafft damit erst die Grundlage dafür, dass echte Konzentration überhaupt möglich wird.
Die Übungen sind meist spielerisch, körpernah und alltagstauglich – und vor allem: wirksam. Viele Kinder zeigen bereits nach kurzer Zeit mehr innere Ruhe, eine bessere Ausdauer bei schulischen Aufgaben und deutlich weniger Ablenkbarkeit.
Du möchtest mehr darüber erfahren, was Reflexintegrationstraining eigentlich ist? Dann lies hier weiter:
👉 Was ist Reflexintegration?
Mit allen Sinnen bei der Sache – wie ätherische Öle die Konzentration unterstützen können
Nicht nur Bewegung, Ernährung oder neurologische Reifung haben Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit – auch unsere Sinne spielen eine große Rolle. Gerüche zum Beispiel wirken direkt auf das limbische System – den Teil des Gehirns, der für Emotionen, Motivation und Reizverarbeitung zuständig ist.
Ätherische Öle können hier auf sanfte Weise unterstützen: Sie helfen, in stressigen Momenten zur Ruhe zu kommen oder bei geistiger Ermüdung wieder klarer zu denken. Dabei wirken sie nicht über Umwege – sondern direkt im Gehirn, ohne Umleitung über den „Verstand“.
So können ätherische Öle die Konzentration fördern:
- Zitronenöl wirkt klärend und konzentrationsfördernd, ideal beim Lernen oder bei Hausaufgaben
- Pfefferminzöl erfrischt, aktiviert und kann helfen, bei geistiger Müdigkeit wach zu bleiben
- Rosmarinöl stärkt das Gedächtnis und unterstützt die Merkfähigkeit – besonders in Prüfungssituationen
- Lavendelöl beruhigt, hilft bei innerer Unruhe und eignet sich gut zur Vorbereitung auf ruhige Lernsituationen

Ätherische Öle wirken nicht „nur“ über den Duft – sie beeinflussen unser Gehirn direkt über das Riechzentrum, das eng mit dem limbischen System verbunden ist. Das bedeutet: Gerüche können blitzschnell Emotionen, Motivation und Aufmerksamkeit beeinflussen – noch bevor wir bewusst darüber nachdenken.
Bestimmte Öle wie Zitrone, Rosmarin oder Pfefferminze wirken aktivierend, klärend und fördern die Wachheit. Andere wie Lavendel oder Weihrauch wirken beruhigend und helfen, innere Unruhe abzubauen – ein häufiger Konzentrationskiller.
Gerüche lassen sich außerdem gezielt konditionieren: Wenn dein Kind beim Lernen immer denselben Duft riecht, kann dieser Geruch später in einer Stresssituation automatisch die gespeicherte Lernstimmung abrufen – ähnlich wie beim Lernen mit Musik oder festen Ritualen.
Kurz gesagt: Ätherische Öle sprechen das Gehirn auf einer ganz anderen Ebene an – direkt, sinnlich, unterbewusst – und genau das macht sie so wirkungsvoll beim Thema Konzentration.
Tipp 4: Ätherische Öle beim Lernen – und mobil für Tests und Prüfungen
Beim Lernen zu Hause:
Ein paar Tropfen eines passenden ätherischen Öls auf ein Taschentuch, einen Duftstein oder direkt in den Diffuser geben. Das schafft eine lernfreundliche Atmosphäre und unterstützt den Fokus.
In der Schule oder unterwegs:
Ein Roll-On in der Federtasche ist ein einfacher Begleiter für Klassenarbeiten, Prüfungen oder stressige Momente.
Besonders beliebt: das fertige Öl „Thinker“ von doTERRA, speziell für Konzentration und Klarheit entwickelt.
Alternativ kannst du auch selbst einen Roll on mit einem Lieblingsöl mischen:
🧴 DIY-Roll-On-Rezept:
- 4 Tropfen hochwertiges ätherisches Öl (z. B. Zitronenöl, Pfefferminze oder CitrusBliss)
[Kinder 4 – 10 Jahre: 3 – 5 Tropfen; Jugendliche 11 – 16 Jahre: 5 – 10 Tropfen; Erwachsene 10 – 15 Tropfen] - auf 10 ml Trägeröl (z. B. fraktioniertes Kokosöl oder Jojobaöl)
- In einen Roll-On-Flakon füllen, bei Bedarf auf die Handgelenke auftragen und tief einatmen.

🍊 Mein Lieblingsöl für Klarheit & Motivation: Citrus Bliss
Eine besondere Empfehlung, die ich im Alltag immer wieder gerne nutze, ist die Mischung Citrus Bliss. Sie kombiniert verschiedene Zitrusöle wie Orange, Zitrone, Mandarine, Grapefruit und Vanille – und bringt sofort Leichtigkeit, Frische und gute Laune in den Raum.
Ob bei den Hausaufgaben, beim Lernen oder einfach zum Wachwerden nach einem langen Schultag: Ein Tropfen Citrus Bliss direkt in der Handfläche oder über einen Diffuser verteilt kann wahre Wunder wirken.
Eltern lieben es – Kinder auch.
Es riecht nicht „medizinisch“, sondern frisch, sonnig und einladend – wie flüssige Motivation.
🧡 Mein Sohn liebt sein Citrus Bliss.
Er hat es täglich im Diffuser laufen – am liebsten schon morgens beim Fertigmachen. Und für unterwegs hat er sich seinen eigenen Roll-On für die Federtasche gemischt – so kann er ihn jederzeit nutzen, um sich gut zu konzentrieren, auch wenn es lauter um ihn herum ist. Zudem wirkt dieses Öl bei meinem Sohn auch dann besonders gut, wenn er mal etwas muffelig gelaunt ist. Ein oder zwei Tropfen in die Handflächen – oder den Diffuser angestellt – und seine Laune hebt sich spürbar.
🔍 Wichtige Hinweise zur Anwendung:
- Achte unbedingt auf naturreine, hochwertige ätherische Öle – ohne synthetische Zusätze oder Duftstoffe. Nur so können die Öle ihre Wirkung voll entfalten und sind gleichzeitig gut verträglich, auch für Kinder.
- Zitrusöle (wie Orange, Zitrone, Mandarine oder Grapefruit) machen die Haut lichtempfindlich – sie sollten daher nicht auf sonnenexponierte Hautstellen aufgetragen werden. Für den Einsatz in der Schule oder am Handgelenk immer gut verdünnen oder am besten auf Duftstein oder Kleidung anwenden.
Wenn der Kopf voll ist – kann Klang Ordnung schaffen
Alles ist Schwingung. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jeder emotionale Zustand – alles schwingt in einer eigenen Frequenz. Und unser Gehirn reagiert auf diese Schwingungen. Es ist ständig dabei, zwischen innerer Unruhe, Anspannung und Klarheit zu wechseln.
Alpha-Wellen-Musik bringt das Gehirn genau dorthin, wo Lernen leichtfällt: In einen Zustand zwischen Wachheit und Entspannung – fokussiert, offen, stabil – den optimalen Lernzustand.
Denn: Unser Gehirn kann immer nur einen Zustand zurzeit halten.
Entweder ich bin genervt – oder ruhig.
Entweder ich bin überfordert – oder aufnahmebereit.
Entweder ich bin abgelenkt – oder konzentriert.
Und genau hier setzt Musik als Unterstützung an: Mit gezielt eingesetzten Alpha-Frequenzen und bilateraler Hemisphärenstimulanz lässt sich das Gehirn sanft „in die Spur bringen“. Die Töne wechseln abwechselnd zwischen dem linken und rechten Ohr – und fördern so die Zusammenarbeit beider Gehirnhälften. Einfach über Stereo-Kopfhörer gehört, kann diese Musik zu einem echten Konzentrationsbooster werden – ob bei den Hausaufgaben, vor einer Klassenarbeit oder für dich im Büro.
Tipp 5: Alpha-Wellen-Musik zum Streamen – Fokus per Kopfhörer
Ich selbst nutze Alpha-Wellen-Musik, wenn ich meine Buchhaltung machen muss oder andere Aufgaben, die ich gern vor mir herschiebe. Einfach Kopfhörer auf, Musik an – und nach wenigen Minuten bin ich im Flow.
Auch Kinder profitieren davon beim Lernen, Lesen oder stillen Arbeiten. Probier(t) es aus – vielleicht wird es auch bei euch ein kleines Konzentrationsritual.
🎧 Eine Musik, die ich dir dafür besonders ans Herz legen möchte, ist unsere eigene Awesome Academy Trainingsmusik. Sie wurde gezielt dafür entwickelt, dich (oder dein Kind) beim Lernen, Konzentrieren oder einfach beim Dranbleiben zu unterstützen – ganz ohne Druck, dafür mit sanftem Fokus.
👉 🎵 Hier kannst du direkt reinhören
Extra-Tipp: Drei-Finger-Anker
Der Drei-Finger-Anker ist eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Technik. Sie ermöglicht es deinem Kind, auch ohne Musik in den optimalen Lernzustand (8–12 Hz) zu gelangen – zum Beispiel in Klassenarbeiten oder Testsituationen, in denen keine Kopfhörer erlaubt sind.
Er funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie der berühmte Pawlowsche Hund: Ein Reiz (hier: die Fingerhaltung) wird mit einem Zustand (hier: Konzentration & Entspannung) verknüpft – und kann später gezielt abgerufen werden.

So einfach geht’s:
- Dein Kind hört die Alpha-Wellen-Musik (z. B. beim Lernen oder Hausaufgaben machen).
- Während es arbeitet, bildet es mit Daumen und Zeigefinger der nicht-schreibenden Hand einen kleinen Ring.
- Wenn es zwischendurch beide Hände braucht (z. B. zum Umblättern oder Messen), kann es den Ring kurz auflösen – sollte ihn danach aber wieder herstellen.
- Was passiert dabei im Gehirn? Durch die Musik ist das Gehirn im Zustand optimaler Lernfrequenz. Gleichzeitig bildet das Kind den Finger-Ring – das Gehirn verknüpft beides miteinander: Fingerhaltung = Lernzustand.
- In der Prüfungssituation formt das Kind erneut den Ring mit Daumen und Zeigefinger. Das Gehirn „erinnert“ sich an den verknüpften Zustand und schaltet zurück in den Modus für Klarheit, Ruhe und Abrufbarkeit.
❗Dein Kind wird schneller, effektiver und besser sein gelerntes Wissen abrufen können. Das Gehirn kann immer nur einen Zustand zur Zeit: optimaler Lernzustand – oder Stress. Hier bringt dein Kind sein Gehirn gezielt in den Zustand, der Lernen bzw. das Abrufen erlernten Wissens optimal ermöglicht.
Konzentration – kein Hexenwerk, sondern erreichbar: auch für dich und dein Kind
Konzentration ist kein Talent, das man hat oder eben nicht. Sie ist das Ergebnis aus Versorgung, Entwicklung, Umgebung – und dem richtigen Maß an Unterstützung. Ob durch gezielte Nährstoffe, Reflexintegration, Musik, Rituale oder kleine Techniken wie den Drei-Finger-Anker: Es gibt viele Wege, dein Kind (und dich selbst) wieder in den Fokus zu bringen – Schritt für Schritt.
Du musst nicht alles auf einmal umsetzen. Probiere aus, was dich oder euch gerade am meisten anspricht.
Denn: Konzentration ist lernbar. Und euer Weg darf leicht(er) sein.